
Tiago Pereira Cardoso Foto: Sascha Hohnen
Von der U19 ins Rampenlicht der Bundesliga: Der 18-jährige Tiago Pereira Cardoso begeistert bei Borussia Mönchengladbach und zieht erste internationale Blicke auf sich. Doch wie real ist ein baldiger Wechsel wirklich?
Als Tiago Pereira Cardoso am 1. März 2025 erstmals für die Bundesliga-Elf der Borussia zwischen den Pfosten stand, ahnte kaum jemand, welche Wirkung dieser Einsatz entfalten würde. Beim 3:0-Sieg gegen Heidenheim blieb der Luxemburger nicht nur ohne Gegentor, er dominierte das Spiel mit der Selbstverständlichkeit eines Routiniers. Es war der Beginn eines beeindruckenden Laufs: 282 Minuten lang hielt Pereira Cardoso sein Tor sauber, blieb in drei seiner ersten vier Spiele ohne Gegentor und wurde zum neuen Hoffnungsträger im Borussia-Park.
„Die Zukunft gehört Tiago“, lobte Trainer Gerardo Seoane nach dem Debüt, Sportdirektor Roland Virkus sprach von einem „Brett“ und betonte zugleich die Vorsicht: „Wir müssen aufpassen, dass wir ihn nicht überfordern. Er macht gerade sein Abitur.“ Das Gladbacher Talent steht sinnbildlich für eine neue Generation im Verein, hoch veranlagt, demütig, aber schon jetzt leistungsbereit.
Tiago Pereira Cardoso kam 2022 aus Luxemburgs Fola Esch ins Gladbacher Nachwuchsleistungszentrum, spielte zuletzt in der U19, debütierte 2023 für die Regionalligamannschaft und unterschrieb im Herbst 2024 seinen ersten Profivertrag. Seine Entwicklung ist steil – das bestätigen auch seine Mitspieler.
„Er gibt uns Sicherheit – für sein Alter beeindruckend“, sagt Mittelfeldspieler Rocco Reitz. Robin Hack ergänzt: „Er war nervös vor dem Spiel, aber auf dem Platz war das nicht zu spüren.“
Dass bei solchen Leistungen erste Gerüchte aufkommen, ist kaum verwunderlich. In Fankreisen wurde zuletzt über ein mögliches Interesse aus der Premier League spekuliert, unter anderem fiel der Name Manchester United. Doch bislang gibt es keine seriösen Berichte oder bestätigten Anfragen, die einen konkreten Wechselwunsch oder ein Angebot belegen. Der Marktwert des Keepers liegt laut transfermarkt.de aktuell bei etwa 1,5 Millionen Euro eher ein Fingerzeig für seine Jugend als für einen anstehenden Millionentransfer.
Im Verein wird nicht von Verkauf gesprochen, sondern von Entwicklung. Seoane setzt auf ihn, sieht aber auch die mentale Belastung: „Wenn ein junger Spieler beginnt, die Situation anders zu bewerten, müssen wir ihn begleiten.“ Virkus verweist auf Torwarttrainer Uwe Kamps und Routinier Tobias Sippel als wichtige Mentoren.
Auch die Fans zeigen sich beeindruckt. In Internetforen heißt es: „Ich hätte keine Bedenken, ihn in der neuen Saisone spielen zu lassen.“ Und: „Es fällt mir schwer, mich auf Omlins Rückkehr zu freuen.“
Fazit:
Tiago Pereira Cardoso ist aktuell nicht nur die positive Überraschung der Gladbacher , sondern womöglich ein Fixpunkt für die kommenden Jahre. Der Verein geht verantwortungsvoll mit dem Ausnahmetalent um ein Wechsel ins Ausland steht derzeit nicht zur Debatte. Vielmehr geht es jetzt um das richtige Tempo in der Entwicklung. Borussia Mönchengladbach hat nicht nur einen neuen Torwart, sondern vielleicht einen künftigen Star im eigenen Stall. [S/H]