
Borussia Mönchengladbach steht vor dem Verlust seines teuersten Zugangs der Klubhistorie. Alassane Plea, 2018 für rund 23 Millionen Euro aus Nizza gekommen, absolvierte seither 236 Pflichtspiele für die Fohlen, erzielte 68 Tore und bereitete 53 vor. Eine Einsatzklausel verlängerte seinen zuletzt bis 2025 datierten Kontrakt automatisch bis 2026 doch sie verhindert den Abgang offenbar nicht.
Vertrag & Klauseln – Türöffner für einen Wechsel
Der 32‑Jährige plauderte im Mai in einem französischen Podcast offen über eine Ausstiegsklausel, „keine sehr hohe Zahl“, wie er sagte. Das weckte schon damals Begehrlichkeiten von Crystal Palace und Beşiktaş und verdeutlichte, dass Plea einen letzten großen Vertrag anstrebt.

Aktueller Stand: PSV Eindhoven in der Pole Position
Nach Sky‑Informationen und übereinstimmenden Boulevardmeldungen hat sich Plea mit PSV Eindhoven geeinigt; der Medizincheck soll in Kürze folgen. Die Ablöse bewegt sich demnach bei drei Millionen Euro plus erfolgsabhängiger Boni ein Bruchteil der ursprünglichen Investition, aber ein willkommenes Gehaltsventil für Gladbach. Plea hat sich bereits von Mannschaft und Staff verabschiedet.
Trainerstimme – Seoane lobt, plant aber schon ohne ihn
Gerardo Seoane würdigte zuletzt Pleas „Genialität“ und dessen ungewohnten Fleiß in der Rückwärts bewegung: „Es ist bemerkenswert, wie er jeden Weg für die Mannschaft geht.“ Gleichzeitig deutete der Coach an, dass Kevin Stöger nach Pleas Abgang die zentrale Rolle übernehmen könnte ein Signal, dass intern bereits umgedacht wird.
Sportdirektorstimme – Virkus zwischen Sparzwang und Wehmut
Sport‑Geschäftsführer Roland Virkus hatte noch im Frühjahr betont: „Grundsätzlich möchte ich keinen der Jungs verkaufen.“ Doch die Realität der Gehaltsobergrenze holte ihn ein: „Wir würden gerne mehr machen, müssen aber unsere Gehaltsstruktur runterfahren.“ Dass Plea mit rund vier Millionen Euro Jahresgage einer der Topverdiener ist, macht den Abschied nachvollziehbar.
Fan‑Echos – zwischen Dankbarkeit und Pragmatismus
Ältere Postings zeugen von großer Wertschätzung („Gratis‑Flock fürs Plea‑Trikot, bitte!“), doch in aktuellen Forenthreads überwiegt nüchterne Akzeptanz. Manche Anhänger verweisen auf sein hohes Gehalt und schwankende Form: „Ohne dass uns diese Spieler verlassen und Gehälter frei werden, drehen wir uns im Kreis.“ Die Fanseele schwankt also zwischen Melancholie über den Verlust und Hoffnung auf einen finanziellen Neustart.
Ausblick
Sportlich reißt Pleas Abgang eine Lücke in Kreativität und Torbeteiligungen; personell könnte Seoane auf ein variableres Mittelfeld umstellen. Finanziell schafft der Deal Luft für dringend benötigte Verstärkungen gerade weil mit Tim Kleindienst der Toptorjäger verletzt ausfällt. Für Plea selbst lockt in Eindhoven Champions‑League‑Fußball und ein letztes großes Vertragspaket. Gladbachs Umbruch geht damit in die nächste, wohl entscheidende Runde.