Am letzten Tag des Sommer Transferfensters hat Borussia Mönchengladbach noch einmal gehandelt und mit Yannik Engelhardt (24) einen Spieler verpflichtet, den Sportchef Roland Virkus schon länger im Blick hatte. Der defensive Mittelfeldmann kommt leihweise vom italienischen Erstligisten Como 1907 und soll die Zentrale am Niederrhein stabilisieren.
Wie es zum Wechsel kam
Der Transfer ist das Ergebnis einer Mischung aus günstiger Gelegenheit und strategischem Vorgriff. Engelhardt war erst im Sommer 2024 von Fortuna Düsseldorf nach Como gewechselt, hatte dort in der Serie A aber schnell einen Stammplatz erobert. Als sich in den letzten Tagen des Transferfensters abzeichnete, dass Julian Weigl die Borussia möglicherweise Richtung Saudi-Arabien verlassen könnte, öffnete sich eine Lücke auf der Sechs.
Die Gladbacher Verantwortlichen sondierten kurzfristig den Markt und griffen zu, als Como einer einjährigen Leihe ohne Kaufoption zustimmte. Virkus erklärte:
„Wir haben Yannik schon lange beobachtet. Mit seinem Profil deckt er nahezu alle Positionen in der Defensive ab. Die Möglichkeit, ihn für ein Jahr zu leihen, hat sich kurzfristig ergeben.“
Für Gladbach ist Engelhardt damit ein schneller, aber geplanter Transfer: Er verschafft dem Kader sofort mehr Stabilität, ohne die wirtschaftliche Flexibilität des Klubs zu belasten.
Ein Traum geht in Erfüllung
Für Engelhardt selbst ist der Schritt mehr als nur eine sportliche Chance.
„Ich habe schon als kleiner Junge davon geträumt, in der Bundesliga zu spielen. Diesen Traum jetzt bei Borussia verwirklichen zu können, freut mich sehr. Die Entscheidung ist mir wirklich leicht gefallen.“
Wer ist Yannik Engelhardt
Geboren in Göttingen, groß geworden im Eichsfeld, führte Engelhardts Weg über die Jugend von Werder Bremen, die U23 des Klubs und eine Leihe zum SC Freiburg II (54 Spiele, 3 Tore) zu Fortuna Düsseldorf. Dort reifte er 2023/24 in der 2. Bundesliga zum Stammspieler (30 Einsätze, 3 Tore). Mit seinem Wechsel zu Como 1907 erfüllte er sich den Traum vom Ausland und überzeugte mit 26 Serie-A-Einsätzen auf Anhieb.
Heute bringt Engelhardt ein klares Profil mit: Zweikampfstark, laufintensiv, taktisch diszipliniert. Er ist kein Spielmacher, sondern ein Balancegeber, der Räume schließt, Bälle erobert und dem Spiel Struktur gibt. Mit 1,84 Metern und robuster Physis ist er ein klassischer Sechser, der auch in der Abwehr aushelfen kann.
Bedeutung für Gladbach
Im Kader von Borussia Mönchengladbach ist Engelhardt zunächst als Absicherung für Julian Weigl gedacht und gleichzeitig als Partner oder Konkurrenz für Youngster Rocco Reitz. Er erweitert die taktischen Optionen von Trainer Gerardo Seoane, der damit variabler zwischen Doppelsechs, Dreiermittelfeld oder Umschaltfokus agieren kann.
Selbst wenn Weigl bleibt, dürfte Engelhardt zu regelmäßigen Einsätzen kommen: Gladbach erhält mit ihm einen Spieler, der körperliche Präsenz und defensive Härte mitbringt Eigenschaften, die der Mannschaft in den vergangenen Monaten immer wieder fehlten.