
Spanien ist 3ter Europameister im Hockey
Spanien hat bei der Hockey Europameisterschaft der Herren 2025 in Mönchengladbach die Bronzemedaille gewonnen. Im Spiel um Platz drei setzten sich die Spanier am Samstagabend mit 2:0 (0:0) gegen Frankreich durch. Vor rund 7.000 Zuschauern im Sparkassenhockeypark zeigten die Spanier eine konzentrierte und reife Leistung und krönten sich verdient zum Dritten des Kontinents.
Geduld als Schlüssel
Von Beginn an entwickelte sich ein taktisch geprägtes Duell zweier Mannschaften, die sich nichts schenkten. Spanien übernahm schnell die Kontrolle im Mittelfeld, ließ den Ball sicher zirkulieren und suchte geduldig die Lücken in der französischen Defensive. Frankreich hingegen setzte auf Konter und versuchte, über Tempoangriffe Nadelstiche zu setzen.
Die erste Halbzeit stand im Zeichen eines Mannes Corentin Saunier. Der französische Torhüter wuchs über sich hinaus, parierte mehrfach spektakulär und hielt seine Mannschaft im Spiel. Immer wieder war er gegen die druckvollen Angriffe der Spanier zur Stelle, sei es bei Strafecken oder gefährlichen Abprallern. Ohne ihn wäre die Partie wohl schon früh entschieden gewesen.
Recasens bricht den Bann
Nach einer torlosen ersten Hälfte platzte schließlich kurz nach Wiederanpfiff der Knoten. In der 32. Minute war es Marc Recasens, der nach einem Angriff über die linke Seite und einem Abpraller goldrichtig stand. Mit einem platzierten Schuss ließ er Saunier erstmals keine Chance. Das 1:0 war verdient und setzte Spanien endgültig in die Spur.
Frankreich musste nun offensiver werden, doch die spanische Abwehr stand sicher. Kapitän Miguel Iglesias organisierte die Defensive lautstark, während Torwart Luis Calzado kaum geprüft wurde. Spanien spielte abgeklärt und lauerte selbst auf den entscheidenden zweiten Treffer.
Drama um Basterra Álvarez entscheidet
Im vierten Viertel glaubte Spanien bereits, die Entscheidung herbeigeführt zu haben. José „Chefo“ Basterra lenkte einen abgefälschten Ball ins Tor, doch die Freude währte nur Sekunden. Die Schiedsrichter überprüften die Szene und entschieden, dass der Treffer mit einem nicht regelkonformen Schlägerteil erzielt worden war das Tor zählte nicht.
Anstatt hektisch zu werden, blieb Spanien jedoch ruhig. Nur wenige Minuten später bediente Pol Cabré den freistehenden Nico Álvarez mit einem präzisen Pass in den Kreis. Álvarez nahm Maß und vollendete trocken zum 2:0 (53. Minute). Diesmal gab es keine Zweifel, keine Unterbrechung, keine Diskussion. Spanien hatte die Partie endgültig entschieden.
Frankreich ohne Durchschlagskraft
Die Franzosen warfen in den Schlussminuten noch einmal alles nach vorne, nahmen den Torhüter vom Feld und agierten mit einem zusätzlichen Feldspieler. Doch die spanische Defensive ließ sich nicht mehr überraschen. Im Gegenteil Zwei Konter hätten das Ergebnis sogar noch höher ausfallen lassen können. Mit dem Schlusspfiff kannte der Jubel bei den Roten keine Grenzen mehr, während die Franzosen enttäuscht zusammensackten.
Stimmen zum Spiel
„Wir haben heute gezeigt, dass wir als Mannschaft gewachsen sind. Es war ein hartes Turnier, aber wir haben nie den Glauben verloren“, sagte Torschütze Marc Recasens nach der Partie. Trainer Max Caldas sprach von einem „Sieg der Disziplin“: „Frankreich ist ein schwieriger Gegner, sie sind enorm unangenehm zu bespielen. Aber wir waren geduldig, haben auf unsere Chancen gewartet und sie dann genutzt.“
Auf französischer Seite herrschte dagegen Ernüchterung. Kapitän Viktor Charlet sprach von einer „verpassten Gelegenheit“: „Wir wollten Geschichte schreiben und unsere erste Medaille holen. Heute hat es nicht gereicht, Spanien war stärker und hat verdient gewonnen.“
Bedeutung für beide Teams
Für Spanien bedeutet der dritte Platz eine Bestätigung des eingeschlagenen Weges. Das Team um die jungen Leistungsträger Álvarez und Cabré zeigte in Mönchengladbach eine Mischung aus taktischer Reife und spielerischer Frische. Mit Bronze knüpfen die Iberer an ihre Tradition als Spitzenmannschaft im europäischen Hockey an es ist bereits ihre achte Medaille bei Europameisterschaften.
Frankreich hingegen muss weiter auf das erste Edelmetall warten. Dennoch war das Turnier ein Beweis dafür, dass die „Bleus“ inzwischen fester Bestandteil der europäischen Spitze sind. Der Halbfinaleinzug war ein Ausrufezeichen, auch wenn am Ende die Erfahrung und Abgeklärtheit fehlten.
Statistische Fakten
Endstand: Spanien – Frankreich 2:0 (0:0)
Torschützen: 1:0 Recasens (32.), 2:0 Álvarez (53.)
Zuschauer: ca. 7.000 im Warsteiner HockeyPark
Strafecken: Spanien 6 – Frankreich 3
Schüsse aufs Tor: Spanien 9 – Frankreich 4
Ballbesitz: Spanien 61 % – Frankreich 39 %
Historischer Kontext
Die EuroHockey 2025 in Mönchengladbach war die 20. Auflage der Herren Europameisterschaft. Gastgeber Deutschland gewann am selben Abend im Finale gegen die Niederlande den Titel. Spanien sichert sich mit Bronze erneut eine Medaille, nachdem sie schon 2019 den dritten Platz errungen hatten. Frankreich hingegen muss weiter auf den ersten Podestplatz warten, kann jedoch auf eine vielversprechende Zukunft hoffen.
Fazit
Spanien sichert sich Bronze in Mönchengladbach und tut dies auf überzeugende Weise. Der 2:0 Erfolg gegen Frankreich war das Ergebnis von Geduld, Disziplin und Effizienz. Frankreich hielt lange mit, hatte aber am Ende zu wenig Durchschlagskraft. Während die Spanier ihre Medaillen jubelnd in den Abendhimmel reckten, blieb den Franzosen nur der Trost, ein weiteres Stück näher an die europäische Spitze herangerückt zu sein.
Die EuroHockey 2025 endet damit mit einem strahlenden Sieger im kleinen Finale und einem weiteren Beweis, wie eng die Spitze des europäischen Feldhockeys inzwischen zusammengerückt ist.