
Spieler Borussia Mönchengladbach Franck Honorat (9) Foto: Sascha Hohnen
Um 10:50 Uhr betrat Borussia Mönchengladbach den Trainingsplatz am Borussia-Park. Bei bewölktem Himmel setzte das Team zur ersten öffentlichen Trainingseinheit nach dem Spiel gegen Frankfurt an. Nur wenige Fans hatten sich im Trainergelände eingefunden, was bestimmt Wetter bedingt gewesen ist.
Kontrolle, Korrektur, klarer Anspruch
Trainer Eugen Polanski wirkte gefasst und konzentriert. Direkt zu Beginn suchte er den Austausch mit den Spielern. Mit ruhiger, aber bestimmter Körpersprache leitete er das Training. Wiederholt griff er ein, korrigierte Positionen und forderte gesteigerte Fokussierung. Im Verlauf der Einheit ließ sich eine klare Tendenz erkennen: Polanski, justierte Abläufe bei Verteidigung und Umschaltspiel neu und bestand auf genaue Passketten und Absicherung. Offensivaktionen wurden zeitweise mit Abschlüssen kombiniert, um Automatismen in den letzten Metern zu fordern.
Spielerbilanzen und Verletzungsstatus
Robin Hack
Bei Hack steht der Ausfall fest. Der 27-jährige Flügelspieler erlitt einen Innenmeniskusriss im rechten Knie und und benötigt noch eine mehrwöchige Pause.
Franck Honorat
Honorat, der in dieser Saison schon mehrfach von muskulären Problemen und einem Haarriss im Fuß betroffen war, ist aktuell ebenfalls angeschlagen. In der Trainingseinheit erschien er gegen 11:45 Uhr und absolvierte eine Laufeinheit, außerdem Trainierte er individuell im Performance Center. Polanski wertete das als „gutes Zeichen“.
Giovanni Reyna
Zu GIO äußerte sich Polanski mit Zurückhaltung: Aufgrund seiner Vorgeschichte müsse man vorsichtig sein. Ein vollständiger Einsatz gilt derzeit als unsicher.
Training mit Fokus auf Stabilität und Reaktion
Das Training legte seinen Schwerpunkt in dieser Einheit auf Defensivworkshops und Pass-Zirkulation. Verteidigungsabläufe ermöglichten situative Übungen mit Druck und Umschaltmoment. In kleineren Spielformen wurde das Passspiel zwischen Mittelfeld und Flügeln eingebaut, zudem gab es Abschlusssequenzen mit Ballannahme und finalem Schuss. Polanski betonte gegenüber der Mannschaft mehrfach: Bei einem Rückstand müsse man handlungsfähig bleiben und nicht in Starre verfallen.
Pressestimmen nach der Einheit
Im anschließenden Pressegespräch erklärte Polanski, wie die Analyse des Frankfurter Spiels verlief. Er betonte, man habe nicht nur 60 Minuten betrachtet, sondern das gesamte Spiel, inklusive der Struktur, der Fehlphasen und der positiven Ansätze. Er räumte ein, dass nach einem 0:2 zu oft die Entscheidungsfähigkeit leide. Der Appell lautete klar: Nicht erst resignieren, sondern umschalten und reagieren.
Über die Schwierigkeit, in einer Phase mit Verletzungen und öffentlichen Diskussionen Ruhe zu bewahren, sagte Polanski: „Fußball bleibt Fußball. Wir müssen unabhängig vom Ergebnis trainieren und klare Linien vorgeben.“ Er sprach über mögliche personelle Anpassungen ohne Ergebnisse zu sehr als Rechtfertigung zu nutzen und versicherte, dass es sowohl Teamanalysen als auch Einzelgespräche gegeben habe, um Fehlerkultur und Verantwortung zu fördern.
Zur Frage der Rotation für das Spiel gegen Freiburg merkte er an, dass die Aufstellung immer nur bis zum Wochenende gelte und Anpassungen möglich seien, insbesondere in Zeiten vieler Ausfälle.
Prognose: Wer wird fit für das nächste Spiel?
- Robin Hack ist definitiv raus. Der Meniskusriss in seinem rechten Knie erfordert eine längere Rekonvaleszenz.
- Franck Honorat besteht Hoffnung, aber sein Einsatz bleibt fraglich. Der Trainingsauftritt mit Laufübungen und individuellem Training ist ermutigend, aber nicht ausreichend, um eine definitive Rückkehr zu garantieren.
- Giovanni Reyna bleibt eine Wackelkandidatur. Seine Vorgeschichte erfordert Vorsicht, und ein vollwertiger Einsatz ist derzeit nicht sicher.
Ob Gladbach gegen Freiburg mit neuen Impulsen auftreten kann, hängt maßgeblich von der Reaktion der Mannschaft auf Polanskis Forderung ab und davon, wie viele Akteure tatsächlich gesund auf den Platz zurückkehren können.